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Interessensbekundungen für Externe Gutachten

Im Rahmen des BMBF Projekts Assessing Big Data werden in Kürze folgende Gutachten ausgeschrieben:

1. Data Property diesseits und jenseits des Atlantiks: Sowohl für Unternehmen als auch für VerbraucherInnen spielt die Frage nach dem Eigentum an Daten eine herausragende Rolle und wird in den USA, Großbritannien und der EU bereits seit einiger Zeit diskutiert. Dabei spielen ökonomische, politische und gesellschaftliche Hintergründe eine bedeutende Rolle.

2. Big Data as an Asset – Daten und Kartellrecht: Durch die zunehmende Digitalisierung werden immer mehr Daten erhoben, die sich in den Händen weniger Global Player sammeln. Da das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) seinem Wortlaut nach auf das Innehaben von Daten zunächst nicht anwendbar ist, ist zu klären, ob der Gefahr einer Kartellbildung durch Auslegung oder analoge Anwendung begegnet werden kann oder ob es einer Gesetzesänderung bedarf.

3. Algorithmic Accountability: Die Nutzung von Algorithmen spielt in der Kombination mit großen Datenmengen eine immer wichtigere Rolle. Für den Laien ist es dabei jedoch häufig unverständlich, auf welcher Basis ein Algorithmus zu einer Entscheidung findet. Damit ein gesellschaftliches Grundvertrauen in die automatische Entscheidungsfindung bestehen kann, soll daher ein präziser Blick auf die Anwendungsperspektiven und Verantwortlichkeiten solcher Prozesse geworfen werden.

4. Technische Zugänge zur Datenqualität: Der Erfolg von Big Data-Analysen hängt wesentlich von der Qualität der zugrundeliegenden Daten ab. Die Beschaffenheit der Daten spielt daher insbesondere beim Handel mit Datensätzen eine große Rolle, denn die Frage der Datenqualität ist auch eine Frage des Geldes.

5. Big Data im Gesundheitsbereich: Die Zusammenführung von Gesundheitsdaten mit Daten aus anderen Lebensbereichen, wie Angaben über das Wohn- und Arbeitsumfeld oder Daten aus sozialen Netzwerken, verspricht die Verbesserung der medizinischen Versorgung und Präventionsmedizin. Gleichzeitig gehören diese Daten allerdings mit zu den persönlichsten Daten, die es gibt. In diesem Spannungsfeld wird insbesondere die Big Data-basierte Differenzierung von Krankenkassentarifen diskutiert.

6. Methodische und epistemologische Herausforderungen durch Big Data-Technologien in den Kultur- und Sozialwissenschaften: Big Data wird als großer Herausforderung für das disziplinäre Selbstverständnis von Kultur- und Sozialwissenschaften diskutiert. Verliert der traditionellerweise von Kultur- und Sozialwissenschaften erhobene Anspruch des Verstehens an Bedeutung?

7. Bildung für und über Big Data: Status Quo – Möglichkeiten und Grenzen der Medienbildung – flankierende Handlungsempfehlungen: Eine wichtige Voraussetzung, um das Potential von Big Data-Anwendungen optimal ausnutzen zu können, ist Bildung. Dabei steht vor allem der Staat in der Verantwortung, über das Bildungssystem Bildung für Big Data zu gewährleisten. Gleichzeitig ist auch Bildung über Big Data in der Gesellschaft erforderlich, um die Chancen von Big Data ausnutzen und den Risiken vorbereitet entgegentreten zu können.

Die Gutachten werden freihändig vergeben. Wir bitten potentielle GutachterInnen darum, ihr Interesse bis zum 29.05.2017 zu bekunden und detaillierte Ausschreibungen werden dann zeitnah an die Interessierten verschickt. WICHTIG - Es geht zuerst lediglich um eine Interessensbekundung, nicht um das Einreichen eines Angebots! - WICHTIG Interessensbekundungen bitte an Frau Barbara Kolany-Raiser (b.kolany-raiser@uni-muenster.de)