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ARBEITSKREIS ETHIK

Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit ethischen Schlüsselproblemen und Anwendungsfragen von Big-Data-Analysen.

 

Schlüsselprobleme betreffen nicht nur das individuelle, sondern auch das gattungsspezifische und gesellschaftliche Selbstverständnis sowie die Bedingungen des ethischen Diskurses (Bestimmbarkeit der Wirklichkeit, Identität des Handlungssubjekts und Wahl). Zu untersuchen ist, wie Selbstverständnis und Diskursbedingungen durch die Anwendung von Big-Data-Verfahren beeinflusst werden können. Insbesondere muss geklärt werden, ob zentrale Vermächtniswerte wie Würde, Autonomie des Einzelnen und Subsidiarität infrage gestellt werden.

Anwendungsfragen betreffen v.a. das Feld der Privatheit und das Problem der Ersetzung von Ursacheneruierung durch Datenkorrelationen, was mit dem Anspruch einhergeht, Zukunftsprognosen ohne Ursachen-Erforschung erstellen zu können. Als besonders gravierend können sich Fehleinschätzungen bei der Bewertung der Daten erweisen, wenn diese aufgrund automatisierter Verfahren erfolgt. Es müssen entsprechend Problemanalysen in unterschiedlichen Handlungsfeldern (Medizin, Wirtschaft, innere Sicherheit, Kriminalistik, Sozialplanung etc.) vorgenommen werden.  Zentrale Fragen sind:

  • Welche Ansprüche sind mit Big-Data-Analysen verbunden? Wer betreibt diese zu welchen Zwecken?
  • Welche Daten werden artikuliert, welche desartikuliert? Wie automatisiert können diese Analysen betrieben werden?
  • Ist mit Automatisierungsprozessen und ‚unüberschaubaren‘ Datenmassen das ‚Zauberlehrlings-Problem‘ eines Kontroll- und Steuerungsverlustes verbunden?
  • In welchen Handlungsfeldern ist das Operieren mit Wahrscheinlichkeiten aufgrund von Datenkorrelationen mit Gefahren verbunden?

Ziel des Arbeitskreises ist also die Identifizierung ethischer Problemfelder (1.), die Bestimmung von Forschungsdesideraten (2.) und die Ausarbeitung von Lösungsstrategien und normativen Empfehlungen (3.).

Die Mitglieder des Arbeitskreises:

Dr. Regine Buschauer (Medienwissenschaftlerin, Zürich)

Dr. Sandro Gaycken (Philisoph, ESMT Berlin)

Dr. Bruno Gransche (Philosoph, Fraunhofer ISI Karlsruhe)

PD Dr. Jessica Heesen (Philosophin, IZEW Tübingen)

Prof. Dr. Wolfgang Hesse (Informatiker, Uni Marburg)

Prof. Dr. Christoph Hubig (Philosoph, TU Darmstadt)

Dr. Andreas Kaminski (Philosoph, HLRZ Stuttgart)

Prof. Dr. Arne Manzeschke (Theologe, LMU München) 

Prof. Dr. Alexander Filipović (Philosoph, IHS München)

Dr. Michael Nerurkar (ITAS Karlsruhe)

Christian Wadephul M.A.  (ITAS Karlsruhe)