Meinungsvielfalt im Big-Data-Zeitalter
Die Informationen, die den Menschen zur Verfügung stehen, sind in solch einer Masse vorhanden, dass es dem Einzelnen unmöglich ist, alle Inhalte zu erfassen. Aufnahmefähiger ist an dieser Stelle die Technik. So werden mit Hilfe von Big-Data-Anwendungen die im Internet vorhandenen Informationen in einem ersten Schritt gesammelt. Im Anschluss können die Daten sortiert und analysiert werden, wodurch jedem Einzelnen diejenigen Informationen präsentiert werden können, die aus seiner Sicht relevant erscheinen. So geschieht es etwa bei der Facebook-Timeline, bei Suchmaschinenergebnissen, beim Online-Shopping oder auch Nachrichtenportalen. Zum einen bringt dieser Filter Vorteile mit sich, da eine manuelle Auswahl relevanter Inhalte mehr Zeit beanspruchen würde. Zum anderen sehen Kritiker in diesem Vorgehen jedoch die Gefahr einer Filterblase. Den Menschen würden nur noch Inhalte mit ihrer eigenen Meinung zugespielt, wodurch sich eine Spaltung der Gesellschaft – und sogar eine Gefährdung der Demokratie – ergeben könnte. An dieser Stelle gilt es, eine differenzierte Betrachtung anzustellen sowie Vor- und Nachteile zunächst einmal wertungsfrei herauszuarbeiten.
Matthias Möller und Steffen Uphues, Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM) der WWU Münster
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