Abida - Das Projekt
Durch den umfassenden Einsatz vernetzter Computertechnologie kam es in den letzten Jahren zu einer Vervielfachung von Datenquellen. Diese reichen von Smartphones, sozialen Netzwerken und Surfverhalten bis hin zur Vernetzung der Alltagswelt durch das Internet der Dinge (z.B. durch „smarte“ Kleidung, Uhren, Häuser und Stromnetze). Gleichzeitig ergeben sich durch die Verknüpfung dieser Datenquellen und durch Fortschritte in der Hard- und Software-Technologie umfangreiche neuartige Auswertungsmöglichkeiten, die sich auf nahezu alle Lebensbereiche und Wirtschaftssektoren auswirken.
Mit dieser Entwicklung sind Fragen von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz verbunden: etwa nach kommerzieller oder staatlicher Überwachung, informationeller Selbstbestimmung und Schutz der Privatsphäre, nach den Problemen von Intransparenz, Missbrauch oder Fehlern bei Datenverwendungen oder automatisierten Entscheidungen. Die gesellschaftlichen Diskussionen über eine neue Balance zwischen der Ausschöpfung von Innovationspotentialen einerseits und der Realisierung individueller und gesellschaftlicher Werte andererseits haben erst begonnen.
Das Projekt ABIDA trägt zu diesen Diskussionen mittels einer Reihe von Forschungsprozessen und Dialoginstrumenten bei, um Erkenntnisse zu sammeln und Wissen über den Umgang mit Big Data zu erzeugen, zu vertiefen und zu verbreiten.
beurteilung gegenwärtiger entwicklungen
Die vielschichtigen und größtenteils unklaren Entwicklungen bei Big-Data-Anwendungen, Datenströmen und Geschäftsmodellen werden kontinuierlich beobachtet, erfasst und bewertet. Um die durch Big Data beeinflussten gesellschaftlichen Veränderungen zu ermitteln und zu beurteilen, erstellt das Projekt interdisziplinäre Vertiefungsstudien, in die die Ergebnisse von Expertenworkshops und begleitende Fokusgruppen einfließen.
ermittlung der bürgersichten
Um Einschätzungen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger zu identifizieren, werden drei Bürgerkonferenzen an verschiedenen Orten der Bundesrepublik abgehalten. Die Bürgerkonferenzen werden durch eine repräsentative Bevölkerungsumfrage ergänzt.
wissensAustAusch der FAchdisZiplinen
Der bisher nur vereinzelt vorliegende Stand der Gesellschaftswissenschaften soll zusammengeführt, weiterentwickelt und für Beurteilungen von konkreten Big-Data-Entwicklungen angewandt werden. Dazu dienen die Arbeitskreise Ethik, Ökonomie, Soziologie, Rechts- und Politikwissenschaft. Komplettiert wird dies durch eine Fachtagung und den Austausch mit Akteuren aus Forschung, Entwicklung und Wirtschaft.
ABSCHÄTZUNG KÜNFTIGER ENTWICKLUNGEN UND HANDLUNGSOPTIONEN
Auf der Grundlage der gesamten Forschungsaktivitäten, der Abschätzung künftiger Entwicklungen in Szenarien und einer Expertendelphi werden schließlich Handlungsoptionen für Politik, Forschung und Entwicklung erarbeitet.
Abida Projektaufbau
Struktur und Ablauf der im Projekt geplanten forschungs- und dialogorientierten Instrumente und Arbeitspakete