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Tagungsbericht Fachtagung

Big Data und Gesellschaft – Zwischen Kausalität und Korrelation

Unter dem Titel „Big Data und Gesellschaft – Zwischen Kausalität und Korrelation“ fand am 15./16. Februar 2016 zum Abschluss des ersten Projektjahres eine öffentliche Fachtagung des Forschungsclusters ABIDA – Assessing Big Data statt.

Der Einladung des Münsteraner Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht folgten rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um in insgesamt acht Panels über die gesellschaftlichen Herausforderungen, Chancen und Risiken des Phänomens Big Data zu erörtern. Etwa 40 Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung beleuchteten das Thema in Vorträgen und Podiumsdiskussionen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und den Projektleiter Prof. Dr. Thomas Hoeren (Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der Universität Münster) widmeten sich die Referenten des ersten Panels der Regulierung und Governance in Zeiten von Big Data. So skizzierte Prof. Dr. Christian Thorun die Eckpunkte einer digitalen Ordnungspolitik und entwickelte Ideen zur effektiven Ko-Regulierung in der Informationsgesellschaft. Die anschließende Podiumsdiskussion offenbarte die Schwierigkeit, den Begriff Big Data überhaupt hinreichend konturieren zu können.

Am Nachmittag fanden zwei parallele Panels statt, die ausgewählte spezifische Anwendungsbereiche von Big Data in den Vordergrund rückten. So ging es einerseits um Big Data im unternehmerischen Kontext (Industrie 4.0, Internet of Things), andererseits um die Potentiale und Gefahren von Big Data in der Strafverfolgung.

Uwe Jacob, Direktor des Landeskriminalamtes NRW, und Volker Klauke von der Landesdatenschutzbehörde Niedersachsen bichteten aus der Praxis, während Dr. Thomas Schweer (PRECOBS) und Eric Töpfer kriminologische und gesellschaftliche Aspekte von Predictive Policing beleuchtete.

Das Get-Together am Abend des ersten Tages bot den ReferentInnen und TeilnehmerInnen Gelegenheit, die spannenden Fragen, die in den Panels aufgeworfen worden waren, weiter zu vertiefen.

Am zweiten Veranstaltungstag standen mit dem Smart Car und Wearables zwei weitere konkrete Anwendungsszenarien aus der Praxis im Mittelpunkt. In den Vorträgen und Podiumsdiskussionen beider Themenkreise widmeten sich die ReferentInnen und DiskutantInnen Fragen der digitalen Souveränität, der Gefahr der Diskriminierung und den ethischen Implikationen einer umfassenden Implementation von Überwachungs- und Vermessungssystemen.

Nach dem Mittagessen stand der Verbraucherschutz im Fokus: Sowohl das Panel „Rating und Scoring“ als auch der Themenkreis „Webtracking und Customer Analytics“ machten deutlich, dass Transparenz und Datenschutz im Big Data-Zeitalter eine entscheidende Funktion zukommt. Dabei wurde mehrfach betont, dass Datenschutz nicht mit Verbraucherschutz gleichzusetzen sei.

Zum Abschluss der Veranstaltung erörterten die ReferentInnen und DiskutantInnen des finalen Themenkreises mögliche Lösungsansätze für den Umgang mit Big Data. Hier zeigte sich, wie wichtig es ist, nachhaltige Strategien in einem gemeinsamen interdisziplinären Diskurs zu entwickeln. Unter dem Motto „ABIDA im Dialog mit ExpertInnen“ lud die Fachtagung zu einem solchen branchen- und disziplinübergreifenden Austausch ein. Für die Projektbeteiligten bot sich derweil die Gelegenheit, erste Forschungsansätze aus den Arbeitskreisen zu präsentieren und in der Diskussion mit externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu vertiefen.

Vollständiger Bericht als PDF-Datei